Krankheiten: Tipps und Hilfe

Tipps und Hilfe



Medikamentengabe

© Daniela Klein

Die Medikamentengabe bei Chinchilla gestaltet sich mitunter schwierig. Hier finden Sie einige Tipps & Tricks, wie man diese einem kranken Tier verabreichen kann:

Flüssige Medikamente:

Tabletten:

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Wundversorgung

Halten sie, wenn es sich um eine größere Verletzung handelt, oder Sie sich unsicher sind, unbedingt Rücksprache mit Ihrem Tierarzt!

Warnhinweis: Beachten Sie bei Medikamenten grundsätzlich die Anweisungen Ihres Tierarztes und die Packungsbeilage. Bewahren Sie die Medikamente vorschriftsmäßig gegen unbefugten Gebrauch (insbesondere auch Kinder) auf!!!



Bei großflächigen Wunden, muss vom Tierarzt getackert oder genäht werden, manche (insbesondere entzündete Wunden mit Abszessbildung) müssen jedoch offen gehalten werden, um von innen nach außen zu heilen.

Kleine Kratzer werden desinfiziert und heilen meist von alleine ab.

Offene Wunden müssen sofort desinfiziert werden (Salben, Lösungen, Sprays). Salben sind nur bedingt geeignet, da das Fell verklebt.

Beachten Sie, dass Chinchillas Salben und andere Mittel gerne auflecken und Wunden oft beknabbern. Verwenden Sie daher nur ungiftige Mittel, die bei Aufnahme von kleinen Mengen keine negativen Auswirkungen auf den Magen- Darmtrakt des Chinchillas haben können.
An Stellen, die das Chinchilla nicht mit dem Maul erreichen kann (Kopfbereich), können Sie auch andere Mittel anwenden, denken Sie jedoch auch an die Partnertiere, bzw. isolieren Sie das Tier, wenn notwendig, bis die Wunde abgeheilt ist.
Seien Sie vorsichtig bei der Anwendung in der Nähe von Schleimhäuten. Einige Mittel können Reizungen verursachen. Konsultieren Sie im Zweifelsfall Ihren Tierarzt.

Manchmal ist es notwendig, dem Chinchilla eine Halskrause anzulegen, damit es die betroffenen Stellen nicht benagen kann und somit die Wundheilung behindert. Besprechen Sie die Vorgehensweise mit Ihrem Tierarzt.

Handelt es sich um eine Wunde an einer Stelle, wo viel und/oder langes Fell wächst, ist es hilfreich, das Fell an den Wundrändern zu kürzen, um die Wunde zu desinfizieren.

Das Sandbad ist unbedingt zu entfernen, sonst droht bei Verunreinigung der Wunde eine Entzündung.

Die Wundheilung muss man im Auge behalten, damit sich keine Entzündung entwickelt. Bei Rötung oder Schwellung ist ein Tierarztbesuch unumgänglich.


Geeignete Mittel zur Wundversorung:


Wie man ein Chinchilla richtig festhält:

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Zwangsernährung

© Nicole Fuchs

Wichtiger Hinweis vorab:
Bevor man ein Chinchilla zwangsernährt, sollte immer die Ursache für die Verweigerung der Futteraufnahme, sowie die Notwendigkeit einer Zwangsfütterung beim Tierarzt abgeklärt werden!


Breizubereitung:
Pellets aufweichen (leicht mit warmem Wasser bedeckt), bis Brei entsteht oder Pellets in der Kaffeemühle mahlen und warmes Wasser hinzufügen. Man kann anstelle von Wasser auch Heusud oder Kamillentee nehmen.

Es gibt auch Pulver, die man mit warmem Wasser anrührt, wie z. B. Critical Care oder Rodi Care. Dies sind spezielle Futtermittel für kranke, geschwächte Tiere. Es besteht die Möglichkeit, Pelletbrei mit diesen Futtermitteln zu vermischen.

Manche Chins nehmen den Brei nicht freiwillig. Dann kann man für den besseren Geschmack auch etwas Babybrei (Apfel/Banane, Karotte) von Alete oder Hipp hinzufügen oder auch zuckerfreien Apfelsaft oder ein wenig Traubenzucker.

Bitte die Zugaben mit dem Tierarzt absprechen! Es kommt darauf an, um welche Erkrankung es sich handelt. Bei Durchfall zum Beispiel, wäre die Gabe von Apfelsaft gerade falsch.


Vorgehensweise:

  1. Der Brei wird mit einer 1 ml-Spritze (Insulinspritze) aufgezogen, von der man zuvor die Spitze abschneidet, damit der Brei besser durchpasst.

  2. Man fixiert mit Daumen und Zeigefinger die Schwanzwurzel. Die andere Hand umfasst den Brust- und Bauchbereich.
    Es ist immer gut, wenn man eine Hilfe hat bei der Zwangsfütterung. Einer hält fest und der andere füttert.
    Wenn man keine Hilfe hat, kann man es mit einem Handtuch versuchen. Das Chinchilla darin einwickeln (bitte nicht zu fest!), so dass nur noch der Kopf heraus schaut. Dabei auch die Schnurrhaare befreien. Kein Chinchilla mag es, wenn die Schnurrhaare gedrückt werden.

  3. Die Spritze vorsichtig seitlich hinter die Nagezähne schieben, damit sich das Tier bei der Fütterung nicht verschlucken kann.

  4. Wenig Brei verabreichen (höchstens 0,2 ml auf einmal), Tier schlucken lassen, Pause machen.

  5. Je nach Zustand des Tieres den Brei verabreichen. Wenn ein Tier geschwächt ist, braucht es etwas länger Zeit. Wenn es sich wehrt, nicht richtig schluckt, mehr Zeit einplanen. Zieht es hungrig an der Spritze, kann man etwas schneller vorgehen. Aber auch dann kleine Pausen einlegen.

  6. Bitte nur in den Abendstunden, nachts und den frühen Morgenstunden füttern, eben während der aktiven Phase. Alle 3-4 Stunden füttern, jeweils 5-10 ml, je nachdem, ob das Tier sonst noch freiwillig Nahrung zu sich nimmt.

Wichtig!
Oberstes Ziel sollte immer sein, dass man das Tier zur freiwilligen Nahrungsaufnahme animiert, zum Beispiel durch Anbieten von gesunden Leckerchen oder Kräutern. Man kann den Brei auch auf dem Löffel oder zu Kügelchen formen und anbieten.

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